SPROSSEN – Das wertvollste und preiswerteste Lebensmittel von der eigenen Fensterbank?

In der heutigen Zeit werden wir von Meinungen und Informationen zum Thema „gesund Leben“ oder „gesunde Ernährung“ geradezu überschüttet. Superfoods, Nahrungsergänzungen oder speziell gezüchtete, vielleicht genmanipulierte Nahrungsmittel sollen uns auf dem Weg zu einem gesunden Körper helfen.

Was wäre, wenn es für die Unterstützung hin zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung eine ganz einfache Möglichkeit gäbe? Wenn wir die meisten der angepriesenen Mittelchen und Ergänzungen gar nicht bräuchten? Und wenn wir obendrein noch Geld sparen könnten?

Wäre dies interessante für Sie?

Sprossen und Keime selbst gezogen und deren Besonderheiten und Wirkungsweise

Was bringt Ihnen dieses EBook?

Vielleicht ist dieses EBook ein wichtiger Schritt, um langfristig preiswert und effektiv Ihre gesamte Ernährung aufzuwerten?

Bekannt ist, dass unsere Ernährung immer mehr dem technischen Fortschritt unterliegt und alles immer bequemer und zeitgünstiger gestaltet werden soll. Dies geht sehr oft zu Lasten Ihrer Gesundheit, da bekanntlich unsere Ernährung eine wichtige Grundlage bildet.

Die 70-90 Billionen Zellen eines Menschen müssen täglich mit „Lebensmittel“ versorgt werden, um ein Leben lang die Funktionen der Zelle (Wunderwerk) gewährleisten zu können.

Im weiteren Text finden Sie die Tabelle mit den Grundlagen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung eingefügt:

Das sollten Sie täglich essen:

  • Frisches rohes Getreide (Vollkornbrei oder Müsli)
  • Vollkornprodukte (dies als Brot, Nudeln oder Gebäck)
  • Frischobst (Obst und Gemüse in rohem Zustand, pur, als Salat oder in den Vollkornbrei)
  • Natürliche Fette (Butter, Sahne, kaltgepresste Öle)

Die Ordnung unserer Nahrung nach Prof. Werner Kollath

Die von Prof. Werner Kollath entwickelte Ordnung der beschreibt den Weg der unterschiedlichen Produkte von ihrer Natürlichkeit bis zu hochindustriellen Veränderung. Können Sie sich vorstellen, dass natürliche Lebensmittel, so wie wir sie in der Natur vorfinden, einen wesentlich höheren Beitrag für unsere Gesunderhaltung bringen können?

Prof. Kollath unterteilt die Lebensmittel in folgende Gruppen in Bezug auf den Grad der Verarbeitung:

  • natürlich und unverändert (wie gewachsen)
  • mechanisch verändert (geschnitten, gewolft…)
  • fermentativ (enzymatisch verändert) (Gärungsprozesse)
  • erhitzt
  • konserviert (eingekocht, gepögelt, chemisch haltbar gemacht)
  • präpariert

Je nach Grad der Verarbeitung sind in den Lebens- bzw. Nahrungsmittel die natürlichen Vitamine, Enzyme und Mineralien enthalten. Großen Einfluss hat der Grad der Verarbeitung auch auf die Verwertbarkeit des Grundbausteines Protein (Eiweiß). Die komplette Tabelle finden Sie unter folgendem Link (bitte hier klicken).

Was können Sie persönlich für sich tun?

Die meisten Menschen, mit denen ich über dieses Thema sprechen, sagen mir – „Welchen Einfluss habe ich denn auf die Industrie, auf die Lobby? Die entscheiden doch, was angeboten und wie es verarbeitet wird.“ Unterschätzen wir da nicht die Macht, die uns als Verbraucher gegeben ist? Haben wir nicht die Möglichkeit zu entscheiden, was letztendlich in unserem Einkaufskorb landet? Eins sollte und gewiss sein, solange wir mit unserem Kaufverhalten diese maßlosen Nachfrage ankurbeln, wird sich nichts ändern. Unser eigenes, ganz persönliches Konsumverhalten bestimmt, wie der Nahrungsmittelproduzent mit der Natur umgeht und wie gut die Nahrung ist, die wir zu uns nehmen.

Auch biologisch angebautes Gemüse kann nur so gut sein wie der Umraum, in dem es wächst. Entscheidende Veränderungen erreichen wir nur, wenn an der Basis unseres persönlichen Lebens eine Umkehr stattfindet:

Bewusste Einschränkungen, das Ausschleichen aus dem Marktangebot, wieder hin zu einfachen Lebensmitteln.

Ernst genommene Ökologie verlangt eine entscheidende Verkürzung der Nahrungsmittelkette, wo immer es möglich ist.

Wussten Sie, dass zur Produktion von einem Kilo Fleisch sechzehn Kilo Getreide notwendig sind? Fleisch ist in jeder Weise eine energetische Umwegernährung für uns und die Erde. Es kann eine wunderbare Bereicherung für unseren Speisezettel sein, sollte allerdings in Menge und Bedeutung deutlich reduziert werden.

Es gibt wunderbare Alternativen bzw. Ergänzungen für unsere Ernährung, wir sollten mehr Gemüse, Körner, Früchte und Sprossen essen.

Dabei bieten Sprossen einige Vorteile und Besonderheiten, die wir nicht hoch genug bewerten können. So sind Sprossen…

  • Heute quasi das einzige Lebensmittel, das als giftfrei bezeichnet wird.
  • Kein Gemüse ist energiesparender als Sprossen.
  • Sie vergrößern ihr Volumen um ein vielfaches im Vergleich zum Samen.
  • Durch den Keimprozess sind die Nährstoffen vorverdaut. Das heißt, die Inhaltsstoffe sind aufgespalten und werden deshalb von unserem Körper einfacher aufgenommen.

Diese Vorteile nutzen bedeutet auch einen generellen Beitrag für unsere Umwelt und die Erde zu leisten. Wir können damit helfen Nahrung effektiver herzustellen und zu verwenden.

Veränderung beginnt im Kleinen – mit Ihren und meinen persönlichen Essgewohnheiten

Wirkung der Sprossen

  1. Sprossen helfen mit der Überbelastung des vergifteten Umraumes besser fertig zu werden.
  2. Stabilisieren unser Immunsystem.
  3. Wirken medizinisch gegen Hautunreinheiten , als Entzündungshemmer, als Abführmittel sowie als Antikrebsmittel. (bei der Spaltung im Körper werden Cyamid und Benzaldeshyd freigesetzt, normale Zellen können sich vor diesen Stoffen schützen, Krebszellen jedoch nicht, diese werden von ihnen vernichtet)
  4. lebensfrische Rohkost in höchster Ordnungsform mit höchster Lebendigkeit
  5. Sprossen fördern unsere Wachstumshormone.
  6. Sie verkörpern Lebensfrische und besten Geschmack.
  7. Ökonomie für Mensch und Natur, denn in der Landwirtschaft kommen noch folgende Kosten dazu: für Chemie, Erntemaschinen, Transport, Verpackung und Werbung, Energie von Kühl- und Lagerhäusern, Personal- und Mietkosten, Zwischenhändler usw.
  8. Sprossen sind ein Lebensmittel für wenig Geld aber mit einem vielfachen an Nahrungsenergie.
  9. Sie sind das ganze Jahr verfügbar und liefern Enzyme, Mineralien, Vitamine usw.

Die Sprossen und Keime, sowie deren Inhaltsstoffe

Welche grundlegenden Eigenschaften bieten uns Sprossen:

  • Energievorkommen erhöht sich in drastischer Weise
  • Enzyme sind Lebenselixier. Sie verhindern das vorzeitige Altern, beseitigen Krankheitsherde, entgiften den Körper und nehmen heilenden Einfluss auf chronische Krankheiten.
  • Enzyme verhelfen den Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen erst zu ihrer Wirkung.
  • Ohne Enzyme kann die beste Nahrung nicht aufgeschlossen werden.

Vitamine:

  • sie bewirken Widerstandskraft
  • drastische Zunahme während der Keimung
  • die wichtigsten Vitamine der Sprossen:

Vitamin A:        stabilisiert die Abwehrkräfte

Vitamin B 1:    Nervennahrung und notwendig für die Funktion vieler Enzyme

Vitamin B 2:    wichtig für Eiweißstoffwechsel und Lichtschutzfunktion, Mangel führt zu Hautveränderungen und Wachstumshemmungen.

Vitamin B 12:  wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen um Knochenmark

Mineralien und Spurenelemente:

Sprossen sind neben Algen eine der besten Quelle für die o. g. Bestandteile. Sie enthalten reichlich Kalzium, Magnesium und Phosphor. Aber auch Eisen ist in hohem Maß enthalten. Blässe und Störungen im Haut- und Haarbereich sind ein Anzeichen für Eisenmangel.

Weiter Inhaltsstoffe sind unter anderem: Fluor, Kalzium, Kalium, Kupfer, Mangan, Natrium, Zink usw.

Siehe auch die Tabelle.

EIN SAME ERWACHT!

Ein Same atmet, er lebt. Die harten, trockenen Energiebündel tragen den Nahrungsvorrat für die Entwicklung des Embryos. Unter der schützenden Schale verbergen sich Grundformen und Anlage der späteren Pflanze.

Diese benötigt zur Entwicklung:

  • Wasser
  • Sauerstoff
  • Wärme und Licht

Das Volumen des Samens verdoppelt sich und der Same sprengt seine Schutzhülle. Seine Enzyme werden freigesetzt und eine fantastische Wirkung beginnt.

Mit der Einwirkung der Enzyme kommt es zu folgender Aufspaltung der Nährstoffe:

  • Proteine wandeln sich in Aminosäuren
  • Fette in essentielle Fettsäuren
  • Stärke in Maltose
  • Mineralien und Spurenelemente werden in komplexer Form gebunden
  • Chlorophyll wird gebildet
  • Säuren und Gifte, die dem Samen von Natur aus mitgegeben sind, werden abgebaut
  • Umfang und Wasseranteil steigen auf über 70 % an

RUDOLF STEINER:

Es keimen die Pflanzen in der Erde Nacht,

es sprossen die Kräuter durch der Luft Gewalt,

es reifen die Früchte durch der Sonne Macht,

so keimet die Seele in des Herzens Schrein,

so sprosset der Geistes Macht im Lichte der Welt,

so reifet des Menschen Kraft in Gottes Schein.

Praktische Umsetzung

Samen wachsen in 2 – 4 Tagen zu Sprossen. Sie sollten vor der Entwicklung der kleinen Blätter gegessen werden, da sonst teilweise Bitterstoffe den Geschmack wesentlich beeinträchtigen.Aber auch die Aufzucht von Grünkraut ist möglich, dies benötigt dann etwa 12 Tage bis zur Ernte.

Voraussetzungen:

  • biologisch gewachsener Samen mit höchster Keimfähigkeit und höchster Widerstandskraft
  • jeder beschädigte oder schwache Samen beginnt zu faulen und führt somit zur Schimmelbildung
  • Wasser
  • Licht
  • Sonne

Das Wachstum ist vergleichbar mit den Jahreszeiten.

Im April und Mai beschleunigen sich die Lebensvorgänge (Keimung). Je weiter der Sommer voranschreitet, umso mehr pendelt sich das Wachstum auf Herbst ein – wird also verlangsamt.

Im November und Dezember ist die Keimung am kritischsten. Helligkeit und Dunkelheit nehmen Einfluss auf die Keimung aber auch auf den Geschmack der Sprossen.

Geräte für die Keimung:

  1. Einmachgläser
  2. Plastikfliegendraht
  3. Moltontuch oder Fließpapier
  4. Keimschalen aus dem Reformhaus

Alle in der Sprossenzucht verwendeten Geräte müssen peinlich sauber gehalten werden.

Ton ist für die Sprossenzucht nicht geeignet, da es nicht lichtdurchlässig ist. Außerdem neigen diese Gefäße zu Verunreinigungen durch den Keimprozess.

Grundsätzliches über Sprossenzucht:

Bevor der Keim mit seinem Wachstum beginnen kann, müssen vier Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Feuchtigkeit
  • Temperatur
  • Sauerstoff – Lichtzirkulation
  • Lichtschutz

Sprossen lieben generell indirektes Licht.

Grundregeln:

  • Halten Sie die Sprossen feucht, aber nie nass.
  • Sorgen Sie für eine gleichmäßig warme Umgebung von ca. 20 – 22 Grad.
  • Spülen Sie die Sprossen regelmäßig, d. h. möglichst früh und abends.
  • Achten Sie darauf, dass sie sich genügend ausdehnen können.

Gründe, weshalb Sprossen nicht keimen:

  • Die Samenqualität entspricht nicht den Anforderungen der Sprossenzucht.
  • Der Samen ist zu alt oder überlagert (selten).
  • Die Samen wurden in den Keimgeräten zu feucht oder nass gehalten
  • Die Samen gehen nicht auf, weil die Temperatur zu niedrig ist.
  • Die Samen entwickeln zu viele Gase, weil zu viele in einem Gefäß sind.
  • Die Samen haben zu viel Licht oder es ist zu warm.
  • Im Sprossengerät haben sich Pilze angesammelt.

Meine Lieblingssprossen

  1. Adzukibohnen: stärken das Bindegewebe und wirken positiv bei Nierenkrankheiten
  2. Gerste: Linderung bei Blasen- und Nierenbeschwerden sowie sanftes Abführmittel
  3. Kichererbse: wird als Brei in der indischen Heilkunst angewandt
  4. Linse: entzündungshemmend
  5. Mungbohne: Verjüngungseffekte
  6. Sonnenblumen: stärkend und vorbeugend gegen Krankheiten, Einfluss speziell bei Multiple Sklerose sowie bei Kreislauferkrankungen

Nun wünsche ich viel Spaß bei der eigenen Sprossenzucht aber auch beim Ausprobieren der leckeren Rezepte.

Meine Lieblingsrezepte mit Sprossen

Der große Kichererbsensalat für Gäste

  • 2 Tassen Kichererbsensprossen
  • 1 Tasse Sonnenblumensprossen
  • 2 große Tomaten
  • 2 gewürfelte Äpfel
  • 2 Stangen Staudensellerie – in Scheiben geschnitten
  • 3 kleine Kartoffeln – gekocht und gewürfelt
  • Peperoni
  • 1 rote Paprika – gewürfelt
  • 12 schwarze Oliven
  • ½ Tasse Pinienkerne
  • 2 Knoblauchzehen – gepresst
  • Büschel Buchweizengrün

Die Zutaten in einer großen Schüssel vermengen, Pinienkerne und Sonnenblumenkerne kurz vorher in Butter anrösten. Die Grundsauce zubereiten und mit den Zutaten vermengen.

Hirsesalat mit Bockshornkleegrün

  • 1 Büschel Bockshornkleegrün
  • 4 Tassen Hirse, körnig gekocht
  • 2 süße Äpfel, in Stifte geschnitten
  • 4 Backpflaumen, in Streifen geschnitten
  • ½ Tasse Mungbohnen
  • 1 Peperoni, sehr fein geschnitten
  • ½ Tasse Sonnenblumensprossen

Sauce:

  • Sesamöl und Zitrone im Verhältnis 2 : 1
  • Tamari nach Geschmack
  • 1 TL Honig

Die Zutaten für den Salat in einer Schüssel mischen. Die Zutaten der Sauce miteinander verrühren, nach Geschmack würzen und dann über den Salat geben.

Adzukibohnensprossensalat

  • 2 Tassen Adzukibohnensprossen
  • 3 kleine Orangen, in Scheiben geschnitten
  • 4 rote Zwiebeln, in Scheiben geschnitten
  • 1 Tasse Reis, gekocht
  • 2 EL Kokosflocken
  • Kresse

Sauce:

  • Zitrone und Öl im Verhältnis 1 : 2
  • 1 Prise Tamari
  • 1 TL Honig

Die Salatzutaten in einer Schüssel mischen, auf die Teller verteilen und mit der Kresse garnieren. Die Sauce wird am Tisch über den farbenfrohen Salat geträufelt.

Linsensprossen auf Apfelscheiben

  • 2 Tassen Linsensprossen
  • 1 EL Bockshornkleesprossen
  • ½ Sellerie, sehr fein geraspelt
  • 2 Äpfel, halbiert, entkernt und in Scheiben geschnitten
  • ½ Zitrone, gepresst, zum beträufeln der Apfelscheiben
  • 1 Tasse Kresse

Die Sprossen und den Sellerie mit der Sauce mischen. Die mit dem Zitronensaft beträufelten Apfelscheiben auf den Tellern anrichten. Mit den Sprossen garnieren und dann noch mit der Kresse.

Dazu die Salatsauce: Öl und Essig im Verhältnis 2 : 1 , 1 EL Zitronensaft, 1 EL Senfpulver,  1 Prise Kelp, Tamari nach Geschmack sowie Honig und Knoblauch. Diese Sauce kann auch ergänzt werden mit: Gartenkräutern, fein geschnittenen Schalotten, Kapern, Nüssen, getrockneten Früchten usw. je nach dem persönlichen Geschmack.

Rucola-Tomaten-Salat mit gerösteten Maronen

  • Gewürze
  • Zutaten nach Wunsch für die Sauce nach Wahl
  • Mandeln
  • Butter
  • Sprossen
  • 200 g Maronen
  • 150 g Tomaten (klein)
  • 150 g Rucola
  • Zwiebeln
  • Knoblauch

Rucola klein zupfen und auf eine Platte schichten (ich mache 3 – 5 Schichten). Tomaten halbieren und auf den Rucola legen. Dann in einer Pfanne Zwiebeln und Knoblauch mit Butter anrösten. Maronen halbieren und dann mit in die Pfanne. Mit Pfeffer, Salz, Lieblingsgewürz und Kräutern würzen – anrösten und dann auf dem Salat verteilen. Darüber dann am besten Sprossen aus Linsen und aus Mungbohnen. Gehackte Mandeln auch in Butter kurz anrösten und über den fertigen Salat verteilen.

Vorher über alles die Salatsauce träufeln.

Wer mag kann den Salat noch mit Schafs- oder Ziegenkäse-Würfeln verzieren!

Dies ist übrigens der absolute Lieblingssalat meiner Tochter Johanna. Es könnte diesen Salat in der Herbst-/Wintersaison am liebsten 3 – 4 mal in der Woche geben und dies bereits seit vielen Jahren. Sie liebt diesen Salat ungefähr seit ihrem 3. oder 4. Lebensjahr!